Auch im Jahr 2019 waren wir bei den großen Fachmessen vertreten. So haben wir uns heuer bei der IFFA in Frankfurt sowie bei der Fackpack in Nürnberg einen Überblick über die neuesten Entwicklungen der Branche verschafft. Davon profitieren selbstverständlich auch Sie als Kunde!
Ein großes Thema in der Verpackungsbranche ist mehr und mehr die Anwendung künstlicher Intelligenz (KI). Bis vor Kurzem war dieses Thema noch ein Spielfeld für Software-Riesen. Doch mittlerweile ist sie auch in den Entwicklungsabteilungen von Maschinenbauern und Logistikern angekommen.
Stark, von Anfang an.
Die Technologien rund um künstliche Intelligenz befinden sich zwar noch in den Anfängen, lassen aber bereits erahnen, wie sie den Automatisierungsgrad in naher Zukunft auf eine neue Ebene heben werden.
Der Einsatz von künstlicher Intelligenz liegt auf der Hand: Denn bereits heute werden unzählige Daten erfasst und gesammelt. Egal ob Informationen von Sensoren, Lagerhaltung oder Marketing-Daten. Diese wertvollen Informationen wollen verwendet werden. Ihre sinnvolle Nutzung erfordert allerdings intelligente Systeme und künstliche Intelligenz. So werden Maschinen durch entsprechende Algorithmen Muster in den Daten erkennen und auf dieser Basis selbstständig Entscheidungen treffen können.
Lernen. Jeden Tag aufs Neue.
In der Verpackungsindustrie bedeutet künstliche Intelligenz vor allem maschinelles Lernen. Es geht hier darum, Produktionsprozesse so zu optimieren, dass Verpackungsroboter Aufgaben eigenständig erledigen können. Dazu sind Bilderkennungssysteme unverzichtbar. Möchte man beispielsweise Pick-and-Place-Aufgaben automatisieren, erhalten Roboter mittels Kameras Informationen über Position, Lage und Qualität des zu verpackenden Produktes. So können die Roboter zielsicher greifen oder das Produkt bei Mängeln ignorieren. Mit smarten Robotern können Umrüstungszeiten erheblich verringert werden und unterschiedliche Produktgruppen, die sich eklatant in Größe, Form etc. unterscheiden, deutlich schneller verpackt werden. Denn smarte Roboter erkennen Muster und gleichen ihr Verhalten ab. So werden sie bald neue Produkte automatisch erkennen und den Verpackungsprozess entsprechend anpassen.
Hinter dieser Fähigkeit stehen Konzepte, wie Deep Learning auf Basis neuronaler Netze, die sich anhand von Mustern und Bildern trainieren lassen. Das Prinzip der Mustererkennung lässt sich darüber hinaus genauso auf die Vorhersage von Maschinenausfällen oder Verschleiß anwenden.
Kein logistisches Problem.
Neben Predictive Maintenance, industrieller Bildverarbeitung und der Steuerung von Verpackungsrobotern hält künstliche Intelligenz aber auch zunehmend in der Logistik Einzug. Fahrerlose Flurförderfahrzeuge sind hier ein gutes Beispiel: Sie erhalten ihre Befehle direkt von einem übergeordneten IT-System und erfüllen ihre Aufgaben völlig autonom.
Zudem werden KI-basierte Verfahren in der Risikoanalyse von Lieferanten eingesetzt, um potenzielle Lieferschwierigkeiten frühzeitig zu erkennen.
Material, das die Zukunft ist.
Der technische Fortschritt zeigt sich aber nicht nur bei der Automatisierung, sondern auch in den verarbeiteten Materialien selbst. So kann durch den technischen Fortschritt etwa der erforderliche Materialeinsatz erheblich reduziert werden. Gleichzeitig ist die Schutzfunktion von Verpackungen gestiegen. Vor allem die geringeren Wand- und Folienstärken sorgen für einen starken Anstieg der Materialeffizienz.
Weil weniger mehr ist.
„Downgauging“ fasst in diesem Kontext alle Maßnahmen zusammen. Es bedeutet, dass mit weniger Mitteln mehr erreicht wird: die Effizienz wird maximiert, ohne gleichzeitig die Qualität zu beeinträchtigen. In der Praxis bezieht sich „Downgauging“ auf den Prozess, in dem dickere, traditionelle Folien durch leistungsfähigere, dünnere Folien ersetzt werden. Gerade auf der FachPack haben die vertretenden Anbieter aufs Neue unter Beweis gestellt, dass sie unter Hochdruck an dieser Aufgabe arbeiten. Die Fortschritte im Verpackungsdesign sind diesbezüglich enorm.
Neben der Materialstärke gibt es auch noch weitere Stellschrauben für Materialeinsparungen, wie etwa durch die Reduzierung von Packungsgrößen, wodurch unnötiges Volumen eingespart wird. Auch Refill-Verpackungen können zur Ressourcenschonung beitragen. Und zur Kundenbindung.
Alles Eco, oder was?
Spannend ist in diesem Zusammenhang der Ansatz des Eco-Designs: Neben Primärverpackungen werden hier auch Sekundärverpackungen, die Warenlogistik sowie die Verwertung miteinbezogen. Inzwischen ist Eco-Design von einer Nische zum Mainstream-Thema in den Entwicklungsabteilungen geworden, was sich auch bei der FachPack gezeigt hat.